Bauzinsen 2013Rückblick zur Bauzinsen Entwicklung im Jahr 2013 – was für die Sparer in Deutschland inzwischen zu einem Horrorszenario ausgeartet ist, lässt potenzielle Immobilienerwerber entspannt in die Zukunft schauen.

Gleiches gilt für Immobilienbesitzer, die ihre Finanzierung kürzlich neu geordnet haben, respektive dies in naher Zukunft tun werden. Die Bauzinsen verharren auf ihrem historisch niedrigen Niveau.

 

» zum aktuellen Bauzinsen Vergleich «

 

Bauzinsen Entwicklung 2013 – Immobilienmarkt in Deutschland boomt weiter

Der Immobilienmarkt, sowohl in Bezug auf Neubauten als auch im Hinblick auf den Handel mit Bestandsimmobilien boomt. Preisanstiege zwischen fünf und sieben Prozent im zurückliegenden Jahr sind in den Ballungsgebieten keine Seltenheit. Städte wie Frankfurt, Hamburg oder München zählen inzwischen für Normalverdiener zu unbezahlbaren Pflastern.

Von einer Immobilienblase zu sprechen, ist in den Augen von Insidern jedoch eine Fehleinschätzung, der Preisanstieg liegt immer noch hinter der Entwicklung des Mietpreisniveaus zurück. Dazu kommt, dass in Deutschland Wohnraum im mittleren Preissegment fehlt und hier ein Anfang gemacht wurde, dieses Defizit zu verringern. Der instabile Finanzmarkt und Inflationsängste haben darüber hinaus dazu geführt, dass immer mehr private Investoren die niedrigen Zinsen dazu nutzen, Immobilien, gleich ob für die Eigennutzung oder zur Fremdvermietung zu erwerben. Aus Investorensicht ist der aktuelle Zinsmarkt ein Traum.

Baufinanzierungsindex mit marginalen Ausschlägen

immobilienfinanzierungBetrachtet man die Entwicklung von Hypothekendarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung, fanden im Jahr 2013 keine extremen Veränderungen statt. Lag der Index im Januar bei 2,5 Prozent, fiel er im Mai bis auf 2,2 Prozent. Dem folgte ein fast rasanter Anstieg auf 2,8 Prozentpunkte im September, bevor das Jahr bei einem Stand von 2,6 Prozentpunkten schließen wird.

Die Gründe für dieses konstante Verharren unter der Dreiprozentmarke liegen auf der Hand. Im Gegensatz zu Konsumkrediten fließen bei Baufinanzierungszinsen andere Faktoren in die Entwicklung mit ein.

Auch wenn die Bauzinsen eher vom Pfandbriefindex beeinflusst werden als vom Leitzins der Europäischen Zentralbank, hat dieser natürlich auch Auswirkungen. Die Finanzmärkte sind zu eng miteinander verflochten. Der Pfandbriefindex berücksichtigt allerdings stärker die konjunkturellen Eckdaten der deutschen Binnenkonjunktur. Deutschland wiederum hatte zwar nicht das größte Wirtschaftswachstum zu verzeichnen, aber über die Jahre das stabilste.

Zinspolitik zeigt keine wesentlichen Veränderung

niedrige-fallende-zinsenVor dem Hintergrund der Verflechtungen und der bedingten Auswirkungen des Leitzinses auf die Hypothekenzinsen war auch für 2013 keine signifikante Veränderung zu erwarten. Die EZB muss die Refinanzierungsmöglichkeiten der Banken nicht nur gering halten. Beginnen diese nicht in absehbarer Zeit damit, den Unternehmen gerade in Südeuropa Gelder zur Verfügung zu stellen, müsste die EZB unter Umständen sogar auf Strafzinsen auf die Geldreserven der Kreditinstitute zurückgreifen.

Es ist für deutsche Bauherren vielleicht verwunderlich, dass spanische Unternehmen Einfluss auf ihren Hypothekenzins haben, ist aber objektiver Sachverhalt. Solange die EZB die in Griechenland seit diesem Frühjahr anhaltende Deflation und die Stagnation auf der Iberischen Halbinsel nicht in den Griff bekommt, solange ist mit einer Änderung der Zinsen nicht zurechnen. Das denkbare Szenario für einen Richtungswechsel setzt inflatorische Tendenzen voraus, die bei einem Kaufkraftverlust von aktuell 0,9 Prozent in der Eurozone weit entfernt sind.

Selbst ein Initial für die kriselnden Volkswirtschaften bedeutet immer noch eine längere Vorlaufzeit, bis deren Wirtschaftsdaten wieder stabil sind. Vor diesem Hintergrund ist ein abrupter Anstieg der Bauzinsen nicht zu erwarten. Die Experten der großen Banken rechneten im Januar 2013 mit einem Anstieg auf ca 3, 4 Prozent zum Jahresende für die zehnjährige Festschreibung. Betrachtet man den Baufi-Index, zeigt sich, dass auch die Brancheninsider vor Irrtümern nicht gefeit sind.

 

» zum Bauzins Vergleich «

 

Was tun als Verbraucher in der aktuellen Zinslage?

Ein noch für 2013 geplanter Immobilienerwerb sollte durchaus noch in diesem Jahr realisiert werden. Für das Jahr 2014 wurden massive Erhöhungen der Grunderwerbsteuer beschlossen. Die Erhöhung beträgt je nach Bundesland bis zu 1,5 Prozentpunkten, Spitzenreiter bei dieser Steuer wird Schleswig-Holstein mit 6,5 Prozent. Weiterhin steigende Immobilienpreise führen zwangsläufig auch zu einem Anstieg der konkret zu bezahlenden Steuerschuld.

Überhastetet Immobilienerwerb hat sich noch nie ausgezahlt, stellt sich jedoch die Frage, am 30.12.2013 oder am 3. Januar 2014 zu Notar zu gehen, empfiehlt sich der Termin noch in diesem Jahr. Wer eine laufende Finanzierung hat, sollte sich die Mühe machen und eine Neuordnung kalkulieren. Es ist nicht auszuschließen, dass das aktuelle Zinsniveau trotz anfallender Vorfälligkeitsentschädigung eine spürbare Entlastung der Haushaltskasse mit sich bringt.

4,3/5 - (11 votes)