Bauzinsen steigenWann die Bauzinsen steigen fragt sich aktuell jederman. Dank der seit Monaten auf extrem tiefes Niveau beharrenden Zinsen für Kredite und in erster Linie für Immobiliendarlehen erleben deutsche Häuslebauer und Wohnungskäufer einzigartig goldene Zeiten. Durch die Niedrigzinspolitik der EZB sind derzeit zahlreiche zu „paradiesischen“ Konditionen angebotene Baufinanzierungsprodukte auf dem Markt zu finden.

Die Antwort der Bürger auf das Zinstief ist – was leicht nachzuvollziehen ist – so schnell wie möglich Wohneigentum schaffen. Die erste Antwort der Banken war wiederum – ebenfalls verständlich – günstige Immobilienfinanzierungenzu schnüren und sie den Wohneigentümer in spe anzubieten.

Die explodierende Nachfrage nach Eigentumswohnungen und Häusern ist nicht zu übersehen. Auf der einen Seite ist der Boom auf dem Immobilienmarkt für die Banken willkommen. Auf der anderen Seite sind die zu niedrigen Zinsen, zu denen sie wegen des zu niedrigen Leitzinses gezwungen sind, auf keinen Fall befriedigend, vor allem bei der langen Zinsbindung, die sie gegebenenfalls gewähren müssen. So gehen nun die Banken in Deutschland auf die Barrikaden und wollen dagegen handeln.
 

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Bauzinsen können wieder steigen, Panikmache ist aber fehl am Platz

Laut einer durch die Bundesbank bereits Ende 2012 durchgeführte Umfrage haben die Geldhäuser in Deutschland angegeben, die Wohnungsbaukredite verteuern zu wollen. Als Begründung haben sie die höheren Risiken, die Baukredite innehaben, angegeben. An sich ein nachvollziehbares Argument. Zumal es sehr wohl bekannt ist, dass billige Baudarlehen oft Vorboten von Immobilienblasen sind.

Die Aussage der Bundesbank „Für das erste Quartal 2013 beabsichtigen die befragten Institute, die Kreditstandards in der privaten Baufinanzierung deutlich zu verschärfen“ hat nun ihrerseits für Panik unter Bauherren gesorgt. Denn die Bundesbank mahnt nun, dass Bauzinsen wieder steigen werden.

Eine andere Seite der billigen Baukredite sind die immer teurer werdenden Immobilien. Deren Preise sind – insbesondere in den Großstädten und in den Ballungsgebieten – anders als die Zinsen für Baukredite kräftig gestiegen. Die Ergebnisse der Bundesbank-Erhebung belegen, dass die Immobilienpreise in 125 deutschen Städten im Jahr 2012 um durchschnittlich 5,3 % im Vergleich zum Vorjahr angestiegen sind.

Zugleich versucht Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret die Häuslebauer in spe zu beruhigen, zumal er in einem Interview betont hat, dass eine Panikmache nicht gerechtfertigt ist. Und in der Tat habe sich bis Ende 2012 noch nichts in dieser Richtung steigende Bauzinsen getan. Was kommen kann, ist, dass die Kreditvergaben etwas erschwert werden.

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