Laufzeit Baufinanzierung sinkt – Bauherren wollen schneller schuldenfrei werden – Beobachter des Immobilienmarktes haben ein interessantes Verhalten der Immobilienkäufer in Deutschland festgestellt. Die meisten Bauherren sind offensichtlich bestrebt, möglichst schnell schuldenfrei zu werden. Dieses ergibt sich aus den Tatsachen, dass sie bei der Wahl der Finanzierung in erster Linie eine möglichst hohe Tilgung wählen. Darüber hinaus entscheiden sie sich für eine viel kürzere Zinsbindungsdauer. Das Ergebnis daraus ist eben eine insgesamt viel kürzere Darlehenslaufzeit. Das Ganze spiegelt sich im bewährten Dr. Klein-Trendindikator Baufinanzierung– der monatlich ermittelt und veröffentlicht wird – wider.
 

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Immobilienkäufer wählen höhere Tilgungssätze und kürzere Sollzinsbindung

Die Zahlen belegen es eindeutig: Im Januar 2013 lag der Tilgungssatz für Annuitätendarlehen im Schnitt bei 2,26%, war also dem Vormonat gegenüber (mit 2,20%) angestiegen. Bedingt durch den höheren Tilgungszins lag die ermittelte Standardrate entsprechend tiefer. Bei einem Baudarlehen von 150.000 Euro, das mit einer Tilgung von 2%, einem Beleihungsauslauf von 80% und einer 10-jährigen Sollzinsbindung abgeschlossen wurde, lag die Monatsrate im Januar 2013 im Schnitt dem Trendindikator von Dr. Klein nach bei 583 Euro, damit 85 Euro unter dem Wert des vergleichbaren Vorjahresmonats zugleich aber 12 Euro über dem Tiefststand des Vormonats. Den Zahlen des Trendindikators zufolge lag die durchschnittliche Sollzinsbindung im Januar 2013 bei 11 Jahren und sechs Monaten. Dem vergleichbaren Vorjahresmonat (Januar 2012) gegenüber dabei (mit 11 Jahren und 11 Monaten) um fünf Monate kürzer. Dem Vormonat (Dezember 2012) gegenüber dabei um vier Monaten kürzer.

Häuslebauer setzen weniger Eigenkapital ein

Beim Beleihungsauslauf sah es wie folgt aus: im Schnitt stieg dieser leicht an, von 78,01% auf 78,95%. Dieses bedeutet, dass das eingesetzte Eigenkapital wiederum ebenfalls fiel, und zwar im Schnitt von 21,99% auf 21,05%. Im vergleichbaren Vorjahresmonat lag der Wert etwas höher – bei 22,99%. Demnach setzen Bauherren weniger Eigenkapital ein, welches bei dem Tiefzinsstand kein Wunder ist. Gesunken sind die Anteile der Annuitätendarlehen (von 68,55% auf 68,27%), der Forwardfinanzierung, (von 11,01% auf 10,41%) und der Darlehen mit variablem Zinssatz (von 1,66% auf 1,54%). Zu folgern ist daraus, dass sich die Darlehensnehmer zurzeit keine Gedanken über das Zinsänderungsrisiko nach Ablauf der jeweiligen Zinsbindung machen.

Empfehlenswert ist es immerhin, sich das niedrige Zinsniveau von heute möglichst langfristig zu sichern. Dem vergleichbaren Vorjahresmonat ist der Einsatz von KfW-Darlehen erfreulicherweise gestiegen, von 13,61% auf 17%. Letzten Endes hat sich auch die ermittelte durchschnittliche Darlehenshöhe um 11.000 Euro verringert. Und zwar von einem bei 166.000 Euro liegenden Höchststand auf 155.000 Euro im Januar 2013. Daraus können ebenfalls interessante Rückschlüsse gezogen werden. Und zwar, dass die Immobilienkäufer – trotz der Tiefzinsphase – die Objekte nicht blind und unter Zeitdruck, sondern mit Bedacht aussuchen. Anzunehmen ist außerdem, dass sie Gebrauchtimmobilien oder eher kleinere Objekte bevorzugen. Hinzu kommt aber auch, dass wegen der gestiegenen Nachfrage nach Neubauobjekten, das Angebot einfach nicht reicht.

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