Bauzinsen Entwicklung 2017Wie entwickeln sich die Bauzinsen 2017? Prognosen sind bekanntlich schwierig – besonders, wenn sie die Zukunft betreffen.

Wir möchten zum Jahresbeginn dennoch einen Blick auf die Bauzinsen Entwicklung 2017 wagen. Was haben neue und alte Kreditnehmer von der EZB, Donald Trump, Brüssel und Berlin im anstehenden Jahr 2017 zu erwarten?
 

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Bauzinsen Entwicklung 2017 – Was spricht für steigende Zinsen?

Für die Bauzinsen Entwicklung 2017 ergeben sich trivialerweise drei Szenarien: Die Zinsen können sinken, stagnieren oder steigen. Da das Zinsniveau aktuell bereits sehr niedrig ist, soll an dieser Stelle nur zwischen steigenden und stagnierenden bzw. sinkenden Zinsen unterschieden werden.

Die Gretchenfrage im Hinblick auf die Hypothekenzinsen 2017 lautet: ändert sich etwas wesentliches am generellen Trend des billigen Geldes?

Zunächst einige Gründe, die für eine solche Trendwende sprechen.

Donald Trump und die Zinswende in den USA
Zinsentwicklung USAIn den USA wurde die Trendwende bereits eingeleitet, wenn auch sehr behutsam. Bereits Ende 2015 erhöhte die US-Notenbank Federal Reserve den Leitzins, Ende 2016 erfolgte die nächste Zinserhöhung. Für 2017 sind insgesamt vier Schritte angekündigt. Das gilt allerdings auch für 2016, als bekanntlich lediglich eine Zinserhöhung vorgenommen wurde.

Vieles spricht dafür, dass die US-Notenbank in diesem Jahr etwas entschlossener handelt und die Zinsen stärker erhöht. Zum einen ist die Konjunkturentwicklung in den USA insgesamt positiv. Zum anderen steigen jenseits des Atlantiks insbesondere die Immobilienpreise seit einiger Zeit deutlich an. Eine erneute Blasenentwicklung auf dem US Immobilienmarkt sollte nicht im Interesse der Notenbanker liegen.

Das Jahr 2017 markiert möglicherweise den Anfang einer tektonischen Verschiebung. Nachdem seit nunmehr 15 Jahren die Notenbanken die Hauptrolle im Hinblick auf stabilisierende und stimulierende ökonomische Maßnahmen übernehmen, könnte fortan die Fiskalpolitik wieder stärker in den Mittelpunkt rücken. Eine zentrale Rolle könnte dabei der designierte US Präsident Donald Trump spielen.

Donald Trump hat im Wahlkampf angekündigt, 1.000 Milliarden US-Dollar in die Infrastruktur des Landes investieren zu wollen. Darüber hinaus wurden Steuersenkungen und ein Ausbau der militärischen Kapazitäten in Aussicht gestellt. Sollen die Wahlversprechen eingelöst werden, müsste dafür die Neuverschuldung der größten Volkswirtschaft der Welt signifikant ansteigen.

Eine von einer allmählich zur Normalität zurückkehrende Geldpolitik begleitete, höhere Neuverschuldung hätte deutlich steigende Zinsen am US Anleihemarkt zur Folge. Steigende Zinsen in den USA wiederum gehen entweder mit steigenden Zinsen in Europa oder mit einer deutlichen Abwertung des EUR Wechselkurses einher. Lassen sich in den USA deutlich höhere Renditen erzielen, dürfte viel Geld von Europa nach Nordamerika fließen.

Will die EZB einer abermaligen Abwertung des Euro entgegenwirken, müsste sie handeln und die Zinsen erhöhen sowie den Ankauf von Anleihen am offenen Markt einschränken. Dies würde sich auch direkt auf die Bauzinsen Entwicklung 2017 auswirken. Für solche Gegenmaßnahmen spricht der ohnehin bereits schwache Wechselkurs von ca. 1,05 USD pro USD.

Politische Unsicherheiten in Europa
Europa steht (erneut) vor einem Jahr diverser politischer Unsicherheiten. In Frankreich, Italien und Deutschland stehen entscheidende Wahlen an. Insbesondere Italien, aber auch Frankreich wird immer wieder mit dem Risiko eines Euroaustritts in Verbindung gebracht. Realistisch wäre ein solches Szenario bei einem Wahlsieg des Front National bzw. der Fünf Sterne Bewegung. Rückt ein solches Ereignis in die Reichweite des Möglichen, sind erhebliche Unsicherheiten an den Finanzmärkten absehbar. Diese können auch zu steigenden Bauzinsen führen.

Wachsende Proteste gegen die Niedrigzinspolitik
Das laute Wehklagen der Sparer insbesondere in Deutschland gegen die anhaltende Niedrigzinspolitik wurde von den maßgeblichen Stellen bislang nicht erhört. In letzter Zeit aber wächst die Kritik an der gegenwärtigen Situation insbesondere von Seiten der Banken und Versicherer. Diese sehen nicht nur ihre Ergebnisse, sondern nach und nach auch ihr gesamtes Geschäftsmodell in Gefahr. Möglicherweise bricht sich hier Widerstand auf politisch-diplomatische Art und Weise bis zur EZB Bahn.

Wie weit könnten die Zinsen steigen?

Ein ruckartiger Anstieg der Bauzinsen ist für 2017 nicht abzusehen und ausgesprochen unwahrscheinlich. Kommt es zu einer Trendwende oder einem Vorstadium davon, erscheinen im kurzen Laufzeitbereich Erhöhungen der Bauzinsen um maximal 1,0-1,5 %, im langen Laufzeitbereich auch bis zu 2,0 % denkbar – jeweils gemessen am Vergleich der Jahresdurchschnitte der Zinsen.
 

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Bauzinsen Entwicklung 2017 – Was spricht für sinkende/stagnierende Zinsen?

Bauzinsen PrognoseFür sinkende bzw. stagnierende Zinsen sprechen bereits die Beharrungskräfte: Langfristige Trendwechsel sind naturgemäß selten. Die EZB könnte die Wahlen in den großen Ländern als Auftrag zum Stillhalten verstehen, wodurch Änderungen bis mindestens weit in den Herbst hinein ausgeschlossen wären. Mit einer größeren konjunkturellen Belebung (auch diese würde die Spielräume für steigende Bauzinsen 2017 vergrößern) ist aus verschiedenen Gründen (Ölpreisanstieg, geopolitische Krisen, Handelskriege) nicht zu rechnen.

Der schwache Euro ist für die EZB kein Grund zum Nachlassen

Die mäßige wirtschaftliche Entwicklung spricht dagegen, dass die EZB einen deutlich sinkenden Euro Wechselkurs zum Anlass einer geldpolitischen Trendwende nehmen wird. Ganz im Gegenteil: Der sinkende Wechselkurs stützt die Exporte und kommt damit insbesondere den in Dauerkrise befindlichen südeuropäischen Staaten entgegen.

Inflation trotz Nullzins: Die Gewinner sind viele

Ökonomen prophezeien Sparern für das Jahr 2017 Härten: Durch den Wegfall günstiger Effekte bei den Energiepreisen wird die Inflation im neuen Jahr deutlich ansteigen. Bleibt das Zinsniveau konstant, sinkt dadurch der Realzins. Eine solche Entwicklung bringt viele Gewinner hervor, darunter alle hoch verschuldeten Staaten in Europa. Deren Machtbefugnisse im EZB Rat sprechen deshalb unverändert gegen steigende Bauzinsen.

Könnten die Zinsen noch weiter sinken?

Die aus Sicht von Kreditnehmern günstigste Bauzinsentwicklung 2017 bestünde in einer weiteren Absenkung des Zinsniveaus. Trotz der bereits sehr niedrigen Zinssätze ist auch das nicht gänzlich auszuschließen. Weitet die EZB ihr Anleihekaufprogramm aus und erhöht sie gleichzeitig den Strafzins für Einlagen, sind zumindest am Markt für Pfandbriefe weiter sinkende Zinssätze denkbar. „Minuszinsen“ für private Kreditnehmer wird es allerdings nicht geben.
 

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Prognose Bauzinsen Entwicklung 2017 – Unser Fazit
Sollte es bei der Bauzinsen Entwicklung 2017 zu einem signifikanten Bruch mit der Entwicklung der Vorjahre kommen, dürfte diese Trendwende auf politische Ereignisse bzw. Entwicklungen zurückzuführen sein. Darunter fallen die bereits vollzogene Wahl von Donald Trump zum US Präsidenten und mögliche Wahlerfolge von EU und eurokritischen Parteien insbesondere in Frankreich und Italien.

Grund zur Panik gibt es aber nicht: Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Hypothekenzinsen am Ende des Jahres 2017 noch relativ niedrig sind. Wer im weiteren Verlauf des Jahres einen Immobilienkredit benötigt, sollte die Bauzinsen Entwicklung aufmerksam verfolgen und gegebenenfalls handeln.

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